Es tut mir leid, aber diesmal muss ich mit etwas ernstem aufräumen. Ich kann nicht immer nur Spaßpostings schreiben und Dinge die unterhalten. Vor einigen Wochen bin ich über etwas gestoßen, dass so dreist ist, dass ich es unbedingt niederschreiben musste. Ich habe jetzt lange recherchiert und im Selbstversuch das Gegenteil bewiesen, aber dazu mehr später!

Dass die Werbung uns nicht immer ganz die Wahrheit sagt, dass wissen wir ja wohl. Dass die Antifalten-Creme natürlich nicht das Ergebnis bringt, dass wir in der Werbung sehen, sollten wir verstanden haben. Dass die Fruchtgummis nicht gesund sind für Kinder, hat sich mittlerweile auch herum gesprochen. Ich bin ein Mensch, ich mag Werbung. Ich mache ja selbst was mit Medien, und weiß deren Wirkung durchaus zu schätzen. Ich mag auch gute Werbung, und gute Werbespots, die einen überraschen und erstaunen. Aber es gibt Themen, da hört bei mir der Spaß auf. Wenn Werbung uns versucht Dinge zu suggerieren, die einfach nicht wahr sind. Wenn Werbung uns dreist ins Gesicht lügt.

Der Fall Milka

Vor einigen Wochen bin ich über etwas gestolpert, dass ich einfach nicht beiseite legen konnte. Ich konnte es nicht auf mir sitzen lassen. Nein, ich rede nicht über die lila Kuh, dass es keine lila Kühe gibt, weiß ich und damit habe ich mich schon als Kind abgefunden. Nein, es geht um ein anderes Produkt aus dem Haus Milka: „Die Milka Choco Pause“ – zarte Kekse mit einer Schicht Milka Schokoladencreme dazwischen.

In ganz Österreich konnte man folgendes Plakat finden:

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„Mehr unserer zarten Schokocreme passt nicht dazwischen“ – ach ja? Milka was ist los? Ich meine, beim Thema Schokolade, hört für mich der Spaß auf. Vorallem findet sich hier kein Augenzwinkern, kein lachender Smiley, kein fröhliches Kind. Nein, das ist deren Ernst.

Ich musste einfach beweisen, dass diese Aussage, schlicht weg eine Lüge ist, eine dreiste Masche um dem Konsumenten ein Produkt zu verkaufen. Nicht mit mir Milka.

Die Wahrheit

Ich habe mich über Wochen mit den Keksen beschäftigt, gewogen, gemessen, Berechnungen angestellt und dann, in mühevoller Kleinstarbeit einen Prototypen entwickelt um zu zeigen was wirklich geht.

Nach mehreren, gescheiterten Versuchen, ist es mir dann gelungen, einen sogenannten Hyper-Keks zu erstellen. Leider hat er nur 12 Sekunden überlebt, dann fiel er mir zum Opfer. Ich konnte aber rechtzeitig noch Fotos davon anfertigen:

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So liebe Firma Milka, was jetzt? Ich erwarte mir eine Entschuldigung, schließlich habe ich bewiesen, dass sehr wohl mehr Schokocreme dazwischen passt – und zwar Original Schokocreme zwischen original Kekse.

Hochachtungsvoll

Richard Haderer